Background

  Dirigent

  Dozent

  Arrangeur

Nach schwerer Krankheit verstarb Stefan Claas am 16. November 2021. Er wurde nur 53 Jahre alt. Sein zu früher Tod bedeutet einen großen Verlust für die Chorwelt weit über die Grenzen des Rhein-Main-Gebietes hinaus und für jeden einzelnen, der ihn kannte und ihm begegnen durfte, als Mensch, als Musiker, als Visionär.

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Dirigent

09.03.1968 – 16.11.2021

Der gebürtige Bayreuther studierte kath. Kirchenmusik, Klavier und künstlerische Chorleitung an den Musikhochschulen München und Frankfurt. Sein Gesangsstudium absolvierte er bei Hilde Zadek (Wien), Josef Metternich und Berthold Possemeyer.

Seine Dirigentenausbildung erhielt Stefan Claas bei Roland Büchner (Regensburger Domspatzen) und Prof. Winfried Toll (Musikhochschule Frankfurt).

Meisterkurse führten ihn zu Eric Ericson, Helmut Rilling und Frieder Bernius.

Stefan Claas war Dirigent des Kammerchores Ars Antiqua Aschaffenburg und des Main-Taunus-Kammerchores Bad Soden im Taunus.

Mit Ars Antiqua wurde der Dirigent mehrfach national wie international mit ersten Preisen und Sonderpreisen ausgezeichnet. Es entstanden mehrfach CD-Produktionen und Konzertmitschnitte durch den BR. 2012 wurden dem Dirigenten und Ars Antiqua auf Grund der großen Erfolge und vorbildlichen Nachwuchsarbeit der „Kulturpreis der Stadt Aschaffenburg“ verliehen.

Dozent

Stefan Claas arbeitete viele Jahre als Dozent für Chorleitung und Stimmbildung und war als Juror bei nationalen wie internationalen Chorwettbewerben gefragt. Er war Bundes-Chormeister des Maintal-Sängerbundes und in dieser Funktion sowohl für die Dirigentenausbildung, als auch künstlerisch für das Konzertwesen des Verbandes verantwortlich.

Sehr gerne gab Stefan Claas auch als Dozent bei Beratungssingen sein Wissen an Chöre weiter. Man konnte den Dirigenten auch direkt in die Chorproben oder zu Workshops einladen. Darin arbeitet er dann mit den Chören als Chor-Coach. Sein besonderes pädagogisches und stimmbildnerisches Geschick führte umgehend zu hörbaren Verbesserungen.

Chöre

Ars Antiqua

Der Kammerchor Ars Antiqua stand von 1999 bis 2021 unter der Leitung von Stefan Claas und gehört zu den besten Laienchören Deutschlands. Das Ensemble wurde mehrfach national wie international mit ersten Preisen und Sonderpreisen ausgezeichnet. 2012 wurde Ars Antiqua unter der Leitung von Stefan Claas aufgrund der großen überregionalen Erfolge, der außergewöhnlichen Programme und der vorbildlichen Nachwuchsarbeit mit dem Kulturpreis der Stadt Aschaffenburg ausgezeichnet.
Mehr unter arsantiqua.de

Main-Taunus-Kammerchor

Der Main-Taunus-Kammerchor wurde 1984 von engagierten Sängerinnen und Sängern gegründet. Er ging aus der Kantorei der evangelischen Kirchengemeinde Bad Soden hervor. Von 2013 bis 2021 stand der Chor unter der Leitung von Stefan Claas. In dieser Zeit wurden sowohl einige der großen und berühmten Oratorien – wie Mozarts „Requiem“, Haydns „Schöpfung“ und Mendelssohns „Paulus“ -, als auch zeitgenössische Werke – wie Peteris Vasks „Dona nobis pacem“ und Ola Gjeilos „Sunrise Mass“ – aufgeführt. Neben den großen Orchesterwerken pflegte der Chor ebenso intensiv die Tradition der a cappella Chormusik. 2015 erhielt der Chor und sein Leiter den Kulturförderpreis der Stadt Bad Soden.
Mehr unter main-taunus-kammerchor.de

Aschaffenburger Singakademie

Unter dem Motto „Vom Kinderlied zur Bachmotette“ entwickelte Stefan Claas vor zehn Jahren in Aschaffenburg ein Kooperationsmodell, das Aschaffenburger Grundschulen, den Kammerchor Ars Antiqua Aschaffenburg und die Städtische Musikschule miteinander verbindet.

Ziel war die Schaffung eines lückenlosen, durchgängigen vokalen Bildungskonzeptes, das, beginnend mit den Singklassen in den Jahrgangsstufen 1+2, über die Grundschulchöre, den Kinder- und Jugendchor Ars Antiqua, bis hin zum Kammerchor Ars Antiqua und dem Projektchor der Städtischen Musikschule reicht.

Arrangeur

Stefan Claas arrangierte sehr erfolgreich bekannte Melodien für alle Chorgruppen (mit und ohne Orchester), die von Spitzenensembles wie Voces8 gesungen werden. Der Kompositionsstil ist tonal, harmonisch reich, eher romantisch. Mit besonderem Augenmerk auf einen wohlklingenden, vollen Chorklang und gute Sangbarkeit.

Der Schwierigkeitsgrad liegt stets – trotz der Vielstimmigkeit – maximal im mittleren Sektor.

Background

Rezensionen

„…Ars Antiqua und Prager Ensemble Inegal setzen Meilenstein…ein Konzert, bei dem eine unter die Haut gehende Annäherung an das Ideal der Barockmusik glückte.“

Quelle Main-Echo - Aschaffenburger Bachtage 2017

„70 Minuten Chormusik vom Allerfeinsten… die Zuhörer waren am Ende des Auftritts erst ein paar Sekunden mucksmäuschenstill, bevor sie sich von den Bänken erhoben und minutenlang begeistert Beifall spendeten… „Zwischen Himmel und Erde“ heißt das neue Chorprogramm des exzellenten Laienchors, souverän und sehr sensibel geleitet von Stefan Claas, der immer wieder die ideale Kombination aus Eleganz, Kreativität und Disziplin findet, um seine Choristen zu Höchstleistungen zu führen…[…]

[…] ein Beispiel für die spannenden Kontraste, die Claas und sein Chor in ihren Programmen immer wieder wagen… musikalisch auf höchstem Niveau zelebriert… man könnte endlos von den kongenialen Interpretationen des Chors und seines Leiters schwärmen, vom facettenreichen Stimmungswechsel von Trauer und Angst zu Hoffnung und Zuversicht… Die Vision des Himmels, gespiegelt durch Töne, dürften auch die Zuhörer gehabt haben, wie ihre verklärten Gesichter ahnen ließen.“

Quelle Main-Echo - Sphärenmusik, die den Himmel ahnen lässt…